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Dienstag, 18. Februar 2014

Rettet unsere Hebammen - und damit DEINE Wahlfreiheit!

Heute möchte ich mich einem sehr wichtigen Thema widmen. Seit Bekanntgabe überflutet es schon sämtliche Seiten im Internet, aber man kann gar nicht genügend darüber berichten!


Ab 2015 gibt es keine Berufshaftpflichtversicherung mehr für Hebammen. Gesetzlich müssen Hebammen sich aber versichern, um ihrer Arbeit nachkommen zu dürfen. Das AUS für diesen tollen Berufsstand!?


Als Zweifach-Mama beschäftigt mich das Thema natürlich. Gerade auch, weil ein drittes Kind zwar nicht geplant ist (wie auch, ohne Mann - haha), aber ich es mit 28 Jahren niemals ausschließen würde. Wer weiß schon, was mir das Leben noch bringt ;-)

Meine 1. Geburt hat sehr lange gedauert und wir sind auch nur knapp an einem Kaiserschnitt vorbeigeschrammt. Dafür wurde eine Saugglocke zur Hilfe genommen. Trotz alledem kann ich behaupten, dass es eine schöne Geburt war. Weniger schön waren wohl die "Nachwirkungen", die ein Hilfsmittel wie die Saugglocke bei einem Säugling verursachen.
Um dies zu umgehen, hatte ich mir in der Schwangerschaft vom Milchmonster ein Buch gegönnt: Die selbstbestimmte Geburt

In Vorfreude auf meinen zweiten Krümel und einer erneute Geburt las ich dieses Buch etappenweise. Zwar war die Entscheidung für mich schon gefallen, dass ich wieder im Krankenhaus entbinden wollte (klickt auch HIER), aber ICH wollte entscheiden, wie die Geburt verlaufen sollte.
Was ich sehr interessant fand, war die Tatsache, dass in den USA schon fast standardmäßig Kaiserschnitte gemacht werden bzw. dazu geraten wird, weil das Risiko einer vaginalen Geburt für ein Krankenhaus versicherungstechnisch (!) sonst zu hoch ist; für den Fall der Fälle, dass mal was schief geht. Gleichzeitig berichtet die Autorin aber darüber, dass sie in ihrer jahrelangen Tätigkeit (weit mehr als 20 Jahre!) als Hebamme im Geburtshaus nur 1-2 Mal eine Frau ins Krankenhaus bringen musste, weil Komplikationen auftraten. Alle anderen Geburten verliefen problemlos und im völligen Einklang mit der Mutter und der Natur! Das sogenannte Risiko, auf das sich amerikanische Krankenhäuser inoffiziell berufen, existiert so also eigentlich gar nicht, sondern wird im Prinzip durch die Maschinerie Klinik nur künstlich erzeugt! Wollen wir wirklich so werden? Wir müssen uns doch nicht alles aus den USA abschauen ...

Wenn ich da an meine eigenen Geburten, aber auch Schwangerschaften und Kennenlernphase mit meinen Kindern zurückdenke, gehöre ich eher zu der Sorte Frau, die ich als Einsiedlerkrebs bezeichnen würde. Ich mache das alles eher mit mir selber aus. 
Bei meiner 2. Geburt verbrachte ich deswegen auch ganz bewusst die meiste Zeit der Wehen Zuhause und hätte mich auch beinahe etwas verschätzt, was die Dauer der Geburt anging. Ich kam mit komplett geöffnetem Muttermund in den Kreissaal. Es war eigentlich nur noch eine Kleinigkeit ;-) Aber die Pressphase ist für mich irgendwie am schwierigsten und ich brauche jemanden, der mich da anleitet. Aber eben jemanden der mich anleitet, nicht jemanden, der mich in den OP fährt oder Hektik verbreitet! Und da brauche ich eine Hebamme! Eine Hebamme, die mich  liebevoll dazu zwingt, meine Stellungen zu wechseln, um meinem Kind den Weg freizumachen. Eine Hebamme, die mir zeigt, wo ich hinpressen soll, damit ich diese Stelle fokussieren kann und nicht ins Leere presse, eine Hebamme, die mich aufbaut, wenn ich sage, dass ich müde bin und nicht mehr kann und will und einfach nur schlafen möchte, eine Hebamme, die daran denkt, dass ich zwischendurch mal etwas Flüssigkeit zu mir nehme...

Das sind MEINE Bedürfnisse! Jede werdene Mama hat da ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Aber eines wollen alle: Die Wahlfreiheit! Wir wollen nicht in eine Maschinerie gedrückt werden und unsere Kinder wie in einer Fabrik zur Welt bringen. Mutter werden ist was Schönes, es verändert die Frau. Eine Geburt ist kein Produkt, das man in einer Fabrik herstellt, sondern ein spiritueller Prozess!


Eine Hebamme ist Freundin, Beraterin, Seelsorgerin. Sie unterstützt eine werdene Mama mit ihrer Erfahrung, wo Freunde und Familie manchmal einfach nicht reichen oder mit ihren Erfahrungen auch einfach nicht weiterhelfen können. Und das soll jetzt aus und vorbei sein? Wollen wir wirklich einem schlechten Beispiel folgen?

Eine Hebamme ist nicht nur während der Geburt da, sondern auch schon in der Schwangerschaft und vor allem auch nach der Geburt! Bei meinem 2. Krümel habe ich mich zwar gegen eine Nachsorgehebamme entschieden, aber auch mehr oder weniger unfreiwillig. Ich habe einfach keine (mehr) gefunden, die noch "Kapazitäten" für mich hatte. Das finde ich schon traurig genug! Vielleicht kommen beim 2. Kind keine "banalen" Fragen mehr auf wie "Ab wann darf man das Kind baden? Wie wickel ich richtig ohne den Nabel zu beschädigen?", aber dafür kommen ganz andere, neue Fragen auf. Und manche Sachen müssen auch einfach aufgefrischt werden.

Und eine Hebamme ist während der Geburt der Ruhepol, während die Ärzte doch immer einen leicht gehetzten Eindruck gemacht haben. 

Darum kann ich nur eines sagen: Wir dürfen das nicht so dulden und hinnehmen! Das ist ein Thema, dass uns alle angeht, denn es betrifft auch unsere Töchter und Enkelinnen! Also macht mit! Unterstützt UNSERE Hebammen! Gemeinsam sind wir stark!





Hier findet ihr noch mehr Erfahrungsberichte von Schwangeren & Mamas. Es zeigt wie unterschiedlich die werdenen Mamas in dieser lebensphase sind & damit wie wichtig dieser Beruf ist! 

1. Mimi Erdbeer - Rettet unsere Hebammen 
2. Grummelmama - Wozu denn Hebammen?
3. Juramama - Deutschen Frauen werden die Hebammen gestrichen. So sieht's nämlich aus. 
4. Lollies - Mal etwas anderes / Ab nächstem Sommer dürfen wir nicht mehr entbinden

Um um die Petition zu unterschreiben, klickt HIER!

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