Wer ich bin

Montag, 24. Februar 2014

Wir sind hier, wir sind laut - keiner uns die Hebammen klaut!

Unter diesem Motto stand heute die Mahnwache vor dem Gesundheitsministerium in Berlin.

Wie immer waren wir etwas spät dran - grins. Während wir also im Eilschritt vom U-Bahnhof Oranienburger Tor Richtung Friedrichstadtpalast runter liefen und ich noch überlegte, was uns da jetzt genau erwartet, waren wir mit 10-minütiger Verspätung auch schon da. 

Die ersten Mitstreiter, mit Plakate und Banner bewaffnet, trafen wir direkt vorm Haupteingang des Gesundheitsministeriums.





Bereits drei Schritte weiter wartete dann schon die Masse. Ich war überrascht, denn irgendwie hatte ich mit so vielen Menschen nicht gerechnet! Ca. 500 (werdene) Mamas, ganz viele (!) Papas, Kinder, Hebammen und Großmütter waren vor Ort. Das hat natürlich auch den einen oder anderen Touri neugierig gemacht, die sich dann dazu gesellten und von hilfreichen Berlinern erklären ließen, worum es hier ging und sogar spontan unterstützten.
Alle anderen machten mit Trillerpfeifen, Ratschen und Töpfen mit Kochlöffel ordentlich Krach! In weiser Vorraussicht (und weil ich es von Silvester kannte), hatte ich davon nichts dabei. Wie erwartet, fand mein Jüngster den Krach auch nur mittelmäßig gut. Zu meiner Überraschung fand es aber auch der Große zu laut. Ich schiebe es mal darauf, dass er heute einfach nicht gut drauf war (oder wir hätten doch zumindest eine Trillerpfeife mitnehmen sollen - verdammt!). Denn auf einer Demo muss natürlich Krach gemacht werden - ganz klar ;-) Aus Rücksicht auf meine Kinder hielt ich mich daher etwas im Hintergrund und fotografierte und beobachtete das Geschehen von da.





Im Kinderzimmer findet sich hervorragend Demo-Equipment ;-)



Eines meiner Lieblings-Banner!


Als ErMahnwache gezeugt, als Demo geboren!


Eine Stille ErMahnwache ist den Berlinern einfach zu wenig! Der Slogan stand, also sollte diesem auch Nachdruck verliehen werden!

Und so machte sich die Masse kurz vor halb Sechs auf den Weg, die Friedrichstraße zu blockieren. Wozu auch in einer Nebenstraße abgammeln, wenn man eine Hauptstraße zur Verfügung hat ;-)

Das fand die Polizei - verständlicherweise - gar nicht so lustig und ermahnte auch gleich, dass die Veranstaltung aufgelöst werden muss, sollte man die Straße und Tramgleise nicht freiwillig wieder freigeben. Kurzzeitig wirkte diese "Drohung" auch und so konnte die Tram Richtung Friedrichstraße ihres Weges ziehen.
Dafür steckte nun die Tram und die Autos, die in die andere Richtung hoch zum Oranienburger Tor wollten, im Stau... Denn nur weil man die eine Seite freigegeben hatte, hieß das nicht, dass das für die andere Seite auch gilt.







Eigentlich sollte die Veranstaltung um 18 Uhr zuende sein. Aber die Straße wurde weiter blockiert. Da ich nun eh nicht direkt in der Menge mitstehen konnte (und auch nicht wollte), hatte ich die Möglichkeit die Polizei bei ihrem Vorgehen etwas zu beobachten. O-Ton eines Polizisten zu seinen Kollegen: "Ich habe die Presse gesehen, nur mal als Hinweis." Die Polizei überlegte dank der Medienpräsenz also mit Bedacht, wie sie die Versammlung auflösen sollten. Bis dahin war der Verkehr schon eine halbe Stunde zum Erliegen gebracht worden.




"Die Veranstaltung ist seit einer halben Stunde zu Ende!"

   

Wir waren bis um 18:30 Uhr vor Ort. Zu der Zeit wurde auch die Polizei langsam aktiv und holte die Veranstaltungsleiterin mit ins Boot, die durch ein Megaphon mit ruhigen, eindringlichen Worten versuchte, die standhaften Demonstranten dazu zu bewegen, die Straße endlich zu räumen. Die Straße war zu dem Zeitpunkt schon eine Stunde versperrt worden.
Wenn man jetzt sagen würde, die Berliner haben ein Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom, muss man dem wohl so zustimmen ;-) Aber wenn wir unser Recht auf eine selbstbestimmte Geburt retten wollen, müssen eben auch mal etwas drastischere Mittel her. Dennoch sah ich das etwas mit gemischten Gefühlen. Ich kenne mich und weiß: Hätte ich nach einem langem Arbeitstag in dieser Tram gesessen, wäre ich so genervt ... nein, sogar sauer gewesen, dass ich mir innerlich gedacht hätte: "Los, fahr die einfach alle um!" Bei allem Engagement, muss man an der Stelle doch zu bedenken geben, dass in der Tram / in den Autos auch Frauen und Männer saßen, die nach einem langen Tag einfach nur zu ihren Familien nach Hause wollten. Und schlussendlich geht es ja in unserem Anliegen genau auch darum - um die FAMILIEN.
Vor allem hat aber leider niemand bedacht, welche Konsequenzen dieses Handeln auch für die Veranstaltungsleiterin nach sich ziehen könnte und nach sich ziehen wird (Stichwort u. a. Ordnungsgeld)! Nicht immer ist Viel auch gut. Manchmal ist weniger einfach mehr.

An dieser Stelle auch noch mal ein Lob an Yvette, die das alles ganz toll organisiert und gemanagt hat!


Yvette ist selber Mama von zwei Kindern. Wenn ihr Yvette unterstützen möchtet, schreibt mich gerne an :-) Ich denke, sie würde sich rießig freuen und wir dürfen sie auf diesen Kosten auch nicht alleine sitzen lassen!




Wir werden nicht an einem Tag die Welt bewegen, aber wir machen weiter bis wir gehört werden!

2 Kommentare:

  1. Huhu, ich hatte dir eine Mail geschickt, die jetzt aber wieder zurück kam. Du hast nämlich auch bei unserem Outlet4Minis den 2. Platz und die Steckpalme gewonnen. Magst du mir mal deine Adresse schicken an info@mamahoch2.de!?

    LG Bianca von Mamahoch2

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  2. Huhu liebe Bianca,

    ich habe dich jetzt mal etwas zugespamt :-P Freue mich total! Da hatte ich ja einen richtigen Glücksbringer <3

    Liebe Grüße
    Rose

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